Anteilnahme in Sindelfingen

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15.05.2023 Betriebsratsvorsitzender Standort Sindelfingen und Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates der Mercedes-Benz, Ergun Lümali über den schrecklichen Vorfall am 11.05. am Standort Sindelfingen.

"Es ist noch immer unfassbar, was sich Donnerstagmorgen auf unserem Werksgelände in Sindelfingen ereignet hat. Der schreckliche Vorfall bewegt unsere Kolleginnen und Kollegen maßgeblich, aber uns erreichen auch viele Nachrichten und Zuspruch von anderen Standorten. Die Anteilnahme ist sehr groß, dafür herzlichen Dank!

Den Spagat zwischen tiefer Betroffenheit und normalen Produktionsbeginn zu schaffen, ist am heutigen Montag nicht einfach gewesen. Und es war auch kein normaler Schichtbeginn in der betroffenen Halle, wie auch - nach einem so einschneidenden Ereignis. Gemeinsam und mit schweren Herzen haben wir bei einer Gedenk- und Informationsveranstaltung zu Beginn der Früh- und Spätschicht der beiden Opfer gedacht. Heute Nachmittag haben alle Sindelfinger Beschäftigten bei einer gemeinsamen Schweigeminute innegehalten und ihr Mitgefühl ausgedrückt. Außerdem gab es Raum für Austausch und Gespräche in den Gruppen. Unser Angebot der Notfallseelsorge für die psychosoziale Nachsorge von Kolleginnen und Kollegen läuft weiter. Klar ist: Gemeinsam mit dem Unternehmen sorgen wir dafür, dass unsere Mitarbeitenden die Unterstützung bekommen, die sie brauchen, um dieses traumatische Ereignis zu verarbeiten. Den Kolleginnen und Kollegen, die die Tat miterleben mussten sowie den Einsatzkräften wünschen wir viel Kraft. Sie haben sich absolut vorbildlich und professionell verhalten und sehr besonnen in dieser Ausnahmesituation reagiert. Ihnen gilt ein besonderer Dank!

Natürlich beschäftigt uns die Frage des "Warum". Die behördlichen Ermittlungen zu Tathergang und Motiv sind in vollem Gang. Lassen wir die Behörden ihren Job machen, sie sind darauf spezialisiert. Beteiligen wir uns nicht an Mutmaßungen oder Spekulationen, sondern stehen in diesen harten Tagen mehr denn je als Team zusammen und unterstützen vielmehr diejenigen, deren Schmerz nicht größer sein könnte."

Letzte Änderung: 30.05.2023