Montagen auf dem Prüfstand

Montage Dieselmotor

17.10.2010 Arbeit darf nicht krank machen: Die IG Metall-Vertrauenskörperleitung (VKL) in Untertürkheim hat beschlossen, die Arbeitsorganisation in den Montagen im Stammwerk näher zu beleuchten.

Was wurde aus der Gruppenarbeit?

Die Gruppenarbeit wird dabei ein Teilaspekt sein. Wir wollen der Frage nachgehen, was aus der Gruppenarbeit von einst geworden ist. Die Arbeit in den Montagen verändert sich seit mehr als zehn Jahren ständig, streckenweise sogar dramatisch.
So stellen wir seit langem fest, dass die Zahl der Kolleginnen und Kollegen mit Einsatzeinschränkungen andauernd steigt und die Zahl der älteren Beschäftigten sinkt. Nur ca. 1,5 Prozent der Menschen sind in den Montagen älter als 60 Jahre. Das wundert auch nicht wirklich bei diesen durchgetakteten, einem Wettkampf ähnlichen Arbeitssystemen.

Menschen als Kostenfaktor

Das Projekt MEX wurde im Betriebsrat immer kontrovers diskutiert. Gleichwohl enttäuschte es die Erwartung, in diesem schwierigen Thema etwas Positives zustande zu bringen. Ganz im Gegenteil: Außer heißer Luft kam da nichts. Hinzu kommt: Die Center- und Abteilungsleiter haben MEX in die Ecke der internen Arbeitsplatzbeschaffungsagentur gedrückt. Gleichzeitig verfolgen diese Herren die Strategie, die Montagen einzig an Zahlen (Personalzahlen, Kapazitätszahlen, Produktionszahlen...) auszurichten und die Menschen immer weiter in den Hintergrund zu drängen. Die Kollegen werden als lästiger Kostenfaktor betrachtet.

Dem wollen und müssen wir etwas entgegensetzen. Die Unternehmensseite braucht die Menschen damit am Ende die Motoren, Achsen und Getriebe vom Band purzeln. Dazu ist aber eine Arbeitswelt notwendig, die nicht krank macht und mit einem ordentlichen Entgelt bezahlt wird. Wir leben ja nicht mehr im 19. Jahrhundert.

Letzte Änderung: 26.10.2010