GBR News - Intern. Frauentag 2016

Internationaler Frauentag 2016

18.03.2016 Den Internationalen Frauentag am 08. März nutzen Frauen weltweit, um sich für die Verbesserung ihrer Situation stark zu machen.

An vielen Standorten der Daimler AG gab es dazu Infostände und Frauentags-Cafès. Hier wurde u.a. das aktuelle frauenpolitische Arbeitsprogramm des Gesamtbetriebsrats für 2016 diskutiert.

Am 8. März und den folgenden Tagen diskutierten die Betriebsrätinnen und Betriebsräte an den Standorten an Infotischen, in Frauentags-Cafés und direkt am Arbeitsplatz intensiv mit den Kolleginnen, wie die Situation von Frauen bei Daimler verbessert werden kann.

Diese Themen werden vor allem vom Arbeitskreis Vereinbarkeit Arbeit und Leben/Frauenpolitik (AK VALF) des Gesamtbetriebsrats voran getrieben: Die hier engagierten Betriebsrätinnen aus dem gesamten Unternehmen haben sich für 2016 ein umfangreiches Arbeitsprogramm gegeben:

Mobiles Arbeiten
Mobiles Arbeiten ist ein großes Thema im Verwaltungsbereich und in den produktionsnahen Bereichen. Die Beschäftigten erwarten sich dadurch mehr Selbstbestimmung bei der Arbeit und eine bessere Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben. Das zeigt eine breit angelegte Beteiligungskampagne, die von Gesamtbetriebsrat, Unternehmen und IG Metall getragen und durch das Fraunhofer-Institut IAO wissenschaftlich begleitet wird. Alle, die an diesem Projekt mitarbeiten, waren überrascht und begeistert von der großen Resonanz in der Belegschaft: 33.400 Kolleginnen und Kollegen haben an einer Online-Befragung teilgenommen, über 1.000 in insgesamt 37 Workshops an den Standorten mitgearbeitet. Das ist ein deutliches Signal: die Beschäftigten wollen ihre Arbeitsbedingungen mitgestalten.

Wir haben durch diesen Prozess nun ein relativ klares Bild davon, wie sich die Beschäftigten gute Mobile Arbeit vorstellen. Die Verhandlungen könnten daher zügig abgeschlossen werden. Vertreterinnen des AK VALF werden sich dabei besonders für die Verbesserung der Vereinbarkeit von Privat- und Berufs-leben einsetzen. Am Ende soll die Vereinbarung auch von der IG Metall unterzeichnet und damit tarifiert werden.

Mit dieser Beteiligungskampagne stellen wir die Betriebspolitik erstmals konsequent "vom Kopf auf die Füße". Der AK VALF setzt darauf, dass das Schule macht.

Familienfreundliche Arbeitszeiten in der Produktion
Wichtig war den Betriebsrätinnen von Anfang an, dass auch die Beschäftigten in der Produktion künftig neue Möglichkeiten zur Gestaltung ihrer Arbeitszeit erhalten. Deshalb hat der AK VALF im Rahmen vom Frauentag 2015 eine Befragung zu Bedarf und Erfahrungen der Kolleginnen in der Produktion durchgeführt.

Vielen Dank an alle, die sich daran beteiligt haben!

Die Ergebnisse dieser Stichprobe zeigen, dass es auch in der Frage "flexibler gestaltbare Arbeitszeiten in der Produktion" großen Handlungsbedarf gibt.

Die Ergebnisse im Überblick:

  • Der überwiegende Anteil der Frauen in der Produktion arbeitet im Schichtbetrieb (79 %), Mitarbeiterinnen in produktionsnahen Bereichen in Normalschicht/Gleitzeit (84 %).
  • 93 % der Frauen in der Produktion und in produktionsnahen Bereichen haben Interesse an entsprechend ihren Bedürfnissen flexiblen Arbeitszeiten.
  • Für diesen Wunsch werden häufig die "klassischen" Motive genannt, wie die Betreuung von Kindern und Pflegebedürftigen (jeweils rund 60 %). Auffallend oft wird angeführt, sich weiterqualifizieren zu wollen.
  • Ganz konkret: Die Mehrheit der Frauen in der Produktion und produktionsnahen Bereichen wünschen sich einen späteren Schichtbeginn - sowohl in der Früh- als auch in der Spätschicht.

Sobald eine neue Vereinbarung zu Mobilem Arbeiten auf den Weg gebracht ist, werden wir intensiv an diesem Thema weiterarbeiten.

Frauenförderung
Die Gesamtbetriebsvereinbarung zur Förderung von Frauen ist Ende 2015 ausgelaufen und wurde für die nächsten Jahre bis 2020 verlängert.

Der Frauenanteil an der Gesamtbelegschaft soll auf 15 - 18 % erhöht werden. Auch auf den unteren Führungsebenen und im Ausbildungsbereich wurden anspruchsvolle, aber realistische neue Ziele gesteckt (siehe Tabelle). Bei den Führungskräften der Ebene 5 ist neu, dass für die Meisterinnen in der Produktion künftig einen gesonderten Zielkorridor ausgewiesen wird.

Der Frauenanteil liegt hier derzeit bei lediglich 1,8 % - das sind insgesamt 56 Produktionsmeisterinnen im gesamten Unternehmen! Diese inakzeptable Situation ist seit vielen Jahren unverändert. Mit einem Zielkorridor von 2 - 3 % soll Bewegung in den Status Quo gebracht werden.

Produktionsmeisterinnen
Besonders am Herzen liegen uns die Meisterinnen in der Produktion, denn im gesamten Unternehmen gibt es davon lediglich 56! Das wollen wir ändern. Unter anderem dadurch, dass junge Kolleginnen ermutigt werden, diesen Weg zu gehen. Niemand kann das besser als gestandene Meisterinnen.

Letzte Änderung: 18.03.2016