GBR News - Mobiles Arbeiten

Mobiles Arbeiten

18.03.2016 Durch einen umfangreichen Beteiligungsprozess entstand ein relativ klares Bild davon, wie Mobiles Arbeiten bei Daimler aus Sicht der Beschäftigten idealerweise aussehen könnte.

In den Workshops wurden die Ergebnisse der Online-Befragung weitgehend bestätigt. Nun beginnen Verhandlungen für eine neue Gesamtbetriebsvereinbarung.

Inzwischen ist der zweite Teil der Beteiligungskampagne "Mobiles Arbeiten bei Daimler" abgeschlossen. In 37 Workshops an allen Standorten wurden die Ergebnisse der flächendeckenden Online-Befragung im letzten Sommer weitgehend bestätigt: Die Daimler-Beschäftigten wünschen sich mehr Selbstbestimmung bei der Entscheidung, wo und wann sie die von ihnen geforderte Arbeitsleistung erbringen. Und sie wollen, dass die Chance mobil und flexibel zu arbeiten, nicht nach "Nasenfaktor", sondern nach klaren, transparenten Kriterien eröffnet wird. Deutlich wurde, dass über die Frage, ob diese Wünsche realisiert werden können, ganz wesentlich die Kultur im Unternehmen entscheidet. Viel hängt vom Vertrauen der Vorgesetzten in ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ab, aber auch vom Umgang miteinander im Team.

Der Gesamtbetriebsrat hat große Ernsthaftigkeit und Transparenz im Umgang mit den Ideen und Anregungen aus der Belegschaft versprochen.

Hier die wichtigsten Ergebnisse aus den Workshops im Überblick

  • Mobiles Arbeiten wird von den Workshopteilnehmern insgesamt als wichtiges und zukunftsgerichtetes Thema gesehen. Es zeigte sich auch, dass die bisherigen Erfahrungen, die Akzeptanz in den Bereichen und wie mobile Arbeit in der Praxis tatsächlich umgesetzt und gelebt wird, sehr unterschiedlich sind.
  • Am meisten wurde daher über gelebte Werte und Kultur diskutiert. Klare und für alle gleichermaßen gültige Kriterien, die über die Möglichkeit mobil zu arbeiten entscheiden, transparente Spielregeln sowie gegenseitiges Vertrauen und Verlässlichkeit, werden von der Mehrheit als Grundvoraussetzungen für erfolgreiches Mobiles Arbeiten genannt.
  • Ein weiterer Schwerpunkt war der Regelungsbedarf - zum Beispiel: Wann sprechen wir überhaupt von Mobiler Arbeit? Deutlich wurde, dass eine Regelung, die nur das reine Homeoffice erfasst, zu kurz greifen würde. Deutlich wurde auch der Bedarf, die Regelungen zur Zeiterfassung an die neuen Möglichkeiten anzupassen.
  • Sehr intensiv kam auch die Frage der allgemeinen Voraussetzungen zur Sprache: Welche auch mobil funktionierende IT-Ausstattung wird nach welchen Kriterien zur Verfügung gestellt? Auch in dieser Frage wird Transparenz und eine einheitliche Praxis eingefordert. Außerdem wurde deutlich, dass die Anwender besser im Hinblick auf die Nutzung der bestehenden Kommunikationstools geschult werden müssen.
  • Insgesamt wurden die offene Herangehensweise im Beteiligungsprozess und der Austausch über viele Fachbereiche hinweg von den Workshop-Teilnehmern als Zeichen der Wertschätzung gelobt. Gleichzeitig äußerten sie die Erwartung, dass die begleitende Kommunikation auch in den Verhandlungen und der Umsetzungsphase weiter fortgeführt wird.

In den jetzt anstehenden Verhandlungen will der Gesamtbetriebsrat (GBR) auf dieser Basis klare Leitplanken schaffen, aber auch Freiräume für die Ausgestaltung in den Arbeitsteams und zwischen Beschäftigten und ihren Führungskräften lassen. Die neue Gesamtbetriebsvereinbarung soll am Ende von IG Metall und dem Arbeitgeberverband unterzeichnet - also tarifiert - werden. Das ist dann erforderlich, wenn mit der Vereinbarung Fragen berührt werden, die tariflich geregelt sind, z.B. Entgeltzuschläge bei Spätarbeit. Mit der Vereinbarung soll außerdem ein deutliches Zeichen für mehr Selbstbestimmung bei der Arbeit über die Grenzen von Daimler hinaus gesetzt werden.

Der Gesamtbetriebsrat hat gemeinsam mit dem Unternehmen mit dem umfangreichen Beteiligungsprozess vor Verhandlung und Abschluss einer Vereinbarung, einen völlig neuen Weg beschritten. Die positive Resonanz in der Belegschaft, die aktive und begeisterte Mitarbeit von so vielen Beschäftigten und Führungskräften und die Qualität der Ergebnisse bestätigen uns darin, dass dies genau richtig war. Wir hoffen, dass wir jetzt mit großen Schritten vorankommen und werden weiterhin laufend informieren.

Letzte Änderung: 18.03.2016