Pressemitteilung der IG Metall

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12.01.2017 Für freie Bildung, gegen Studiengebühren: IG Metall Baden-Württemberg wirft Landesregierung fatales Signal an internationale Studierende vor - Demonstration am 13. Januar 2017 in Stuttgart

Pressemitteilung 2/2017
12. Januar 2017

Stuttgart. Die IG Metall Baden-Württemberg lehnt die geplante Wiedereinführung der Studiengebühren für internationale Studierende sowie für ein Zweitstudium ab dem Wintersemester 2017/2018 entschieden ab.

"Das Recht auf Bildung endet nicht mit dem Schulabschluss. In einer modernen Welt mit ständig wechselnden Anforderungen und Herausforderungen ist eine freie Bildung inklusive offener Hochschulen eine notwendige Voraussetzung für ein gutes Leben", sagt Roman Zitzelsberger, Bezirksleiter der IG Metall Baden-Württemberg. Aus diesem Grund seien Gebühren für ein Zweitstudium ein Schritt in die falsche Richtung: "Längere Erwerbsphasen und neue Lebenswege erfordern mehr Flexibilität im Bildungswesen, nicht neue Hürden!"

Gerade in der heutigen Zeit, in der Populismus und Ressentiments gegen Migrantinnen und Migranten wieder salonfähig und offen auf die Straße getragen werden, hält es die IG Metall für ein fatales Signal von der Landesregierung, hohe Studiengebühren für internationale Studierende zu fordern. Baden-Württemberg sollte weiterhin ein offenes Land bleiben, das internationale Studierende gerne aufnimmt. Studiengebühren führten hingegen zu weniger Bildungschancen - in einer Zeit, in der Bildung dringend gefördert werden muss.

"Bildung ist eine staatliche Aufgabe. Gebühren wie Verwaltungsgebühren an Hochschulen sind ein Zugeständnis an die neoliberale Hochschulwelt, die Bildung als Ware versteht. Eine gerechte Finanzierung der Hochschulen muss immer über Steuerpolitik und nicht über Studiengebühren erfolgen", betont Zitzelsberger. Mit der wiederholten Erhöhung der Verwaltungsgebühren würden vor allem Studierende ohne Unterstützung der Eltern benachteiligt. Schon jetzt studieren viele Studierende de facto Teilzeit, da sie sich ihren Lebensunterhalt selber verdienen müssen.

Die IG Metall Baden-Württemberg erwartet von der Landesregierung eine gemeinfinanzierte Sicherstellung der angemessenen Ausstattung der Hochschulen und einen Einsatz für eine solide Studienfinanzierung.

Um diese Forderung zu unterstreichen, beteiligt sich die IG Metall am morgigen Freitag, 13. Januar 2017, an einer Protestkundgebung in Stuttgart. Treffpunkt ist um 12 Uhr auf dem Kronprinzplatz zwischen Königstraße und Calwerstraße. Es sprechen Vertreter verschiedener Gewerkschaften und der Politik; Veranstalter ist die Landes Asten Konferenz Baden-Württemberg.

Ansprechpartnerin:
Alina Schindelar, Sprecherin Landesstudierendenvertretung, Telefon 0176 / 727 45 333

Letzte Änderung: 12.01.2017