Zentrale - Internationaler Frauentag

Internationaler Frauentag 2017

16.03.2017 Gleichstellung: Was muss sich ändern?

Am 8. März haben wir den internationalen Frauentag in einer politisch unruhigen Zeit gefeiert. Da lohnt sich ein Blick über den betrieblichen Tellerrand der Daimler Zentrale auf den Rest der Welt.

Wir müssen feststellen, dass diese demokratischen Errungenschaften in Deutschland und an vielen anderen Orten alles andere als ermutigend ist. Aber es ist ermutigend, dass es offenen Widerspruch z.B. gegen einen US-Präsidenten gibt, der mit rassistischen und frauenfeindlichen Sprüchen an die Macht gekommen ist. So gab es am 21. Januar den "Women´s March", also einen Marsch der Frauen, an dem sich weltweit rund fünf Millionen Menschen auf allen Kontinenten beteiligt haben.

Chancen und Risiken der Digitalisierung
Ja, wir leben im Zeitalter der Digitalisierung. Mit der Digitalisierung gehen Chancen und Risiken einher. Aber welche - insbesondere für Frauen? Zu den Chancen und neuen Möglichkeiten gehört, dass sich Aktionen wie der "Women´s March" überhaupt organisieren lassen. Aber es gibt auch Risiken, zum Beispiel die Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt. Weil die Digitalisierung ihre Arbeit verändern wird, haben besonders Frauen ein großes Interesse daran, die Digitalisierung mitzugestalten.

Das hat sich bei einer Umfrage herausgestellt, die die IG Metall im vergangenen Jahr unter allen Mitgliedern gestartet hat. Mehr als die Hälfte der Teilnehmenden waren Frauen - obwohl der Anteil der weiblichen IG Metall-Mitglieder deutschlandweit nur bei knapp 20 Prozent liegt. Der Frauenanteil ist vor allem in den Bereichen "Sekretariat" und "Assistenz" besonders hoch. Das sind aber auch genau die Bereiche, in denen Experten die größten Umbrüche durch die Digitalisierung erwarten. Es muss nicht heißen, dass diese Berufe wegfallen.

Aber es wird wohl bedeuten, dass sich die Anforderungen zum Teil dramatisch ändern. Dieser Wandel muss gestaltet werden, wir brauchen mehr Möglichkeiten zur Qualifizierung. Qualifizierungen müssen auch dann möglich sein, wenn Frau - zum Beispiel zur Kindererziehung - eine längere Auszeit nimmt. Oder Mann pflegebedürftige Angehörige versorgt.

Interessen klar formuliert

Infostand Zentrale - Banner

Bei unserem Infostand zum Frauentag im Betriebsrestaurant Gebäude 135 wollten wir IG Metall BetriebsrätInnen und Vertrauensleute wissen - Wo haben wir Gleichstellung erreicht und vor allem: Was muss sich noch ändern? Es haben sich Dutzende Kolleginnen mit Anmerkungen auf Post-its beteiligt.

Zusammengefasst ergeben sich die Forderungen der Kolleginnen

  • Sicherheit Erhöhung des Schutzes auf dem Weg zur S-Bahn (z.B. Licht, Notruftelefon, Kameras), Parkplätze als Schutzraum für Frauen, Schranke an Frauenparkplätzen (nach 06:00 Uhr oft von Männern belegt), Videoüberwachung im Treppenhaus, Notrufknopf im Reiser.
  • Mobiles Arbeiten Förderung mobiles Arbeiten auch im Sekretariat, Selbstverständlichkeit in allen Abteilungen, keine Rechtfertigung für mobiles Arbeiten
  • Respekt Toleranz und Integration
  • Wertschätzung Diversity nicht nur auf dem Papier, Qualität trotz Teilzeit, Abschaffung "gläserne Decke"
  • Teilzeit Gestaltung Teilzeitportal/Jobsharing Portal (auch für Männer!), mehr Unterstützung von HR bei Stellensuche in Teilzeit nach Elternzeit, Ermöglichung Rückkehr in Vollzeit, Ermöglichung einer Karriere auch in Teilzeit.
  • Elternzeit Weiterbildungsangebote auch in Elternzeit, Planung statt "Ups - wo kommt die denn her", Karriere auch mit Kind fördern, Entlastung bei Kita-Kosten.
  • Mentoring Portal von weiblichen Führungskräften, individuelle altersunabhängige Förderung.
  • Entgelt Anpassung der EG an Tätigkeit, Eingruppierung Sekretariat und SB, Gleichbehandlung Frauen/Männer, Männer bei Stellenaufwertung bevorzugt.

Frauen sind auch bei uns in der Zentrale häufig in den unteren Entgeltgruppen zu finden, sie arbeiten viel häufiger als Männer in Teilzeit, Frauen werden bei Beförderungen übergangen. Sie erhalten oft auch weniger Zulagen als Männer.

Flexibilisierung braucht Regeln
Qualifizierung, Flexibilisierung und Digitalisierung gehören oftmals zusammen. Deshalb braucht es auch neue Regeln, damit die Möglichkeiten der Flexibilisierung nicht auf dem Rücken der Beschäftigten und insbesondere der Frauen ausgetragen werden. Das ist der Grund, warum die IG Metall zu Beginn dieses Jahres wieder eine große Beschäftigtenbefragung zum Thema Arbeitszeit gemacht hat. Wir bedanken uns bei allen 3.945 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Zentrale, die daran teilgenommen haben. Mit ersten Ergebnissen können wir Ende April rechnen. Nehmen Sie auch an den weiteren Diskussionen innerhalb der IG Metall teil!

Digitalisierung als Chance
Digitalisierung kann durchaus eine Erleichterung für Frauen sein, Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen. Digitalisierung kann sogar eine Möglichkeit für Frauen sein, überhaupt oder in Vollzeit zu arbeiten, was ohne diese technischen Möglichkeiten nicht ginge. Aber: Nur wer seine Interessen auch formuliert, trägt mit dazu bei, dass sie umgesetzt werden können. Und besonders wir Frauen sollten unsere Interessen im Betrieb klar formulieren. Wir wollen die gleichen Rechte und das gleiche Geld. Um es mit den Worten unserer IG Metall-Kampagne zu formulieren: Wir sagen so lange das Gleiche, bis wir es bekommen.

Wir finden, es ist bitter nötig, dass es Gesetze gibt, die dafür sorgen, dass gleiche Rechte für Frauen auch tatsächlich umgesetzt werden können. Häufig sind es nach wie vor die Frauen, die sich die Zeit nehmen, um Kinder oder Angehörige zu betreuen. Zwar nehmen immer mehr Männer Elternzeit in Anspruch. Das ist gut so. Aber oft genug bleibt es bei den zwei Vätermonaten, während die Frau in eine unbefristete Teilzeitstelle wechselt. Es ist gut, dass es einen Anspruch darauf gibt, in Teilzeit zu gehen, wenn man das möchte. Egal, ob für Männer oder Frauen. Es fehlt aber immer noch das Recht, wieder in Vollzeit zurückzukehren. Deswegen raten wir IG Metall-Betriebsrätinnen und Betriebsräte immer zur befristeten Reduzierung der Arbeitszeit! Für die Rückkehr zur Vollzeit gibt es momentan noch keinen gesetzlichen Anspruch. Das Motto der IG Metall Betriebsrätinnen und Betriebsräte lautet nach wie vor: "Unser Jahr hat 365 Frauentage." Wir Metallerinnen und Metaller wollen den digitalen Wandel mitgestalten. Wir setzen uns für gute Arbeitsbedingungen, faires Entgelt und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein. Für Frauen und Männer.

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Internationaler Frauentag 2017

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Letzte Änderung: 22.03.2017