Den Standort zukunftssicher machen!

C: Betriebsrat Daimler AG

29.11.2017 Rückblick auf die Sindelfinger Betriebsversammlung in Q4 und ihre Themen

Die letzte Betriebsversammlung des Jahres war geprägt von vielen wichtigen Themen, die die Beschäftigten, den Betriebsrat und das Unternehmen gleichermaßen bewegen. Angefangen mit einem Gastbeitrag von Vorstandsmitglied Renata Jungo Brüngger zu den Kartellvorwürfen und dem Dieselskandal bis hin zu der geplanten Unternehmensumstrukturierung "Projekt Zukunft", die Parkplatzsituation am Standort sowie die betrieblichen Wahlen und die Tarifrunde 2018.

Kartellvorwürfe und Dieselskandal

Nach einer kurzen Einleitung hieß der Betriebsratsvorsitzende Ergun Lümali Vorstandsmitglied Renata Jungo Brüngger willkommen, die ihr Ressort Integrität und Recht vorstellte. Sie erklärte, warum die Belegschaft nicht bis ins Detail über die Kartellvorwürfe und den Dieselskandal informiert werden kann. "Wir machen das nicht, um die Belegschaft im Dunkeln zu lassen", sagte Renata Jungo Brüngger. Aus rechtlichen Gründen könne sie nicht mehr zu den laufenden Verfahren sagen. "Ich bitte deshalb um Verständnis und um Vertrauen in meine Arbeit und die Arbeit meines Teams", so Renata Jungo Brüngger weiter.

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Superwahljahr 2018

Teil des Betriebsratsberichts waren Informationen zum Superwahljahr 2018 durch Wahlvorstand und Betriebsrat Stefan Heinzl. Neben den Betriebsratswahlen am 1., 2. und 5. März 2018 stehen die Wahl der Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat sowie die der Schwerbehindertenvertretung an. Die jeweiligen Wahlabläufe hierzu wurden ausführlich vorgestellt.

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Zukunfts- und Standortsicherung

"Vertrauen ist gut - eine Vereinbarung ist besser." - Diesem Kerngedanke ist die Arbeitnehmervertretung gefolgt, als sie sich im Rahmen von "Projekt Zukunft" für den Abschluss zentraler Eckpunkte eingesetzt hat. Das Ziel: die Beschäftigten im Falle einer Unternehmensumstrukturierung bestmöglich abzusichern. Sieben wesentliche Eckpunkte haben Arbeitnehmervertreter und Unternehmensleitung vereinbart, darunter auch die Verlängerung der Daimler Zukunftssicherung bis 2030. Es ist die bislang längste Zukunftssicherung, die je bei Daimler vereinbart wurde.

Der GLA bald auch aus Sindelfingen - Vier Arbeitsgruppen gebildet

Im Rahmen des Pilotprojekts "Innovationsfabrik" ist geplant, den GLA für zwei Jahre am Standort Sindelfingen zu fertigen. Der Startschuss für das Pilotprojekt soll im 1. Quartal 2018 fallen. "Natürlich werden wir alles daran setzen, die circa 120 befristet Beschäftigten, deren Verträge im April auslaufen, in unbefristete Arbeitsverhältnisse zu bringen", so Lümali. Mit dem GLA wird Sindelfingen also, neben Fahrzeugen mit Heckantrieb, künftig auch frontbetriebene Autos produzieren. "Das ist neu und ich bin überzeugt, dass wir die Herausforderung meistern werden und es schaffen, auch nach dem Pilot die Spitzen anderer Baureihen bei uns abzufangen", sagte Lümali weiter. Dazu bedarf es Know-how und Flexibilität. Deshalb beschäftigen sich im Rahmen des Pilotprojekts vier Arbeitsgruppen aus Betriebsrats- und Unternehmensvertretern mit den Themen Arbeitsorganisation, Arbeitszeiten, Personalflexibilität und Digitalisierung.

Weitere Themen waren Mobiles Arbeiten, ergonomische Arbeitsverhältnisse in der Halle 56, sowie die Parkplatzsituation am Standort.

Infografik: IG Metall

Tarifrunde 2018

Informiert wurden die Beschäftigten ebenfalls über die Tarifrunde 2018 und die beiden Forderungen der IG Metall: individuelle Arbeitszeitverkürzung mit Teillohnausgleich und eine Entgelterhöhung von sechs Prozent. "Die Tarifforderungen seien den Arbeitgeberverbänden bereits Ende Oktober übermittelt worden und die erste Verhandlung am 15. November in Böblingen habe kein Ergebnis gebracht", so Ergun Lümali. Die Entgeltforderung basiert auf Prognosen der Wirtschaftsforschungsinstitute: Erwartet wird ein Wirtschaftswachstum von 2%, verteilt auf die In- und Auslandsnachfrage sowie Investitionen. Dies müsse sich dementsprechend auf das Entgelt auswirken!

Gefordert wird außerdem eine Wahloption auf kürzere Arbeitszeit, d.h. einen Anspruch zur Reduzierung der individuellen regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit auf bis zu 28 Stunden, für eine Zeitdauer von bis zu 24 Monaten. Für einen Teil der Beschäftigten soll es einen Entgeltzuschuss geben. Der Zugang dazu läuft unter zwei Überschriften: Vereinbarkeit von Arbeit und Leben und Belastende Arbeitszeit-Systeme.

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An dieser Stelle wies Ergun Lümali ausdrücklich darauf hin: Die IG Metall fordert keine generelle Arbeitszeitverkürzung, sondern es geht um das individuelle Recht auf eine reduzierte Vollzeit. Am 14. Dezember geht es in die nächste Verhandlung und ab Januar - wenn die Friedenspflicht vorbei ist - wird die IG Metall für ihre Forderungen vehement einstehen!

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Der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Andreas Schwandt ergänzte den Betriebsratsbericht um das Thema ProCent und bedankte sich im Namen des Betriebsrats bei der Belegschaft für ihr Engagement und für viele tolle eingereichte Projekte im Jahr 2017. Die Initiative ProCent wurde Ende 2011 mit einer Gesamtbetriebsvereinbarung ins Leben gerufen. Sechs Jahre später konnten inzwischen 1.000 Projekte umgesetzt werden!

Im Anschluss hielt der Standortverantwortliche Michael Bauer den Bericht der Unternehmensleitung. Er ging dabei unter anderem ebenfalls auf das GLA-Pilotprojekt ein sowie auf die Aktion "Mein Tag", die den Kolleginnen und Kollegen ihr Werk näher bringen soll.

Letzte Änderung: 08.12.2017