Kfz-Tarifrunde 2019

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15.06.2019 Beschäftigte in tarifgebundenen bayerischen Autohäusern und Kfz-Werkstätten erhalten mehr Geld. IG Metall und Arbeitgeber haben dazu am 13. Juni, ein Tarifergebnis ausgehandelt.

Mehr Geld für alle - und freie Tage für Azubis

Mindestens 2,7 und 2,6 Prozent mehr Geld: Die IG Metall hat in den Tarifverhandlungen für das Kfz-Handwerk in Bayern ein Ergebnis erzielt. Den Abschluss haben jetzt weitere Tarifgebiete übernommen.

Tariferhöhungen in zwei Stufen

Die Tariferhöhungen erfolgen in zwei Stufen: Am 1. Juli 2019 steigen die Vergütungen um 2,7 Prozent, mindestens jedoch um 80 Euro. Die Ausbildungsvergütungen steigen um 50 Euro.

Ab dem 1. Juli 2020 erfolgt die zweite Tariferhöhung von 2,6 Prozent, wiederum um mindestens 80 Euro. Die Ausbildungsvergütungen steigen um weitere 50 Euro.

Künftig sind die Auszubildenden am Tag vor beiden schriftlichen Abschlussprüfungsteilen bezahlt freizustellen.

Die Tarifverträge zu Vergütungen und Ausbildungsvergütungen sind mit einer Frist von einem Monat erstmals zum 31. Mai 2021 kündbar.

Die gewählte Tarifkommission der IG Metall für das Kfz-Handwerk Bayern, überwiegend mit Vertretern aus den Betrieben, hat das Tarifergebnis einstimmig angenommen. "Damit bekommen die Beschäftigten einen fairen Anteil am wirtschaftlichen Erfolg der Betriebe", erklärt Johann Horn, Bezirksleiter der IG Metall Bayern. "Beschäftigte mit niedrigen Einkommen und die Auszubildenden profitieren überproportional von der Tariferhöhung."

Weitere Kfz-Tarifgebiete übernehmen Pilotabschluss

Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg, Sachsen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Thüringen haben den Pilot-Tarifabschluss für das Kfz-Handwerk aus Bayern im Wesentlichen übernommen.

In Brandenburg gibt es statt der mindestens 80 Euro ab jetzt jedes Jahr noch mal ein Prozent Erhöhung zusätzlich. Bis 2025 soll dadurch das Niveau der Kfz-Vergütungen in Berlin erreicht sein. In Sachsen-Anhalt hat die IG Metall ihr Ziel erreicht, den Jahresurlaub von 29 Tagen auf die im Westen geltenden 30 Tage anzuheben.

In Mecklenburg-Vorpommern fordern wir die Angleichung der Entgelte an den Westen. Da dort nur zwei Unternehmen tarifgebunden und die Arbeitgeber - die Tarifgemeinschaft Mitteldeutsches Kraftfahrzeuggewerbe - nicht an einem Abschluss interessiert sind, fordern wir die Unternehmen direkt zu Verhandlungen auf.

In den anderen Kfz-Tarifgebieten laufen in den nächsten Tagen noch Verhandlungen zur Übernahme des Tarifabschlusses aus Bayern.

Letzte Änderung: 10.07.2019