Presseinformation vom 21.05.2014

Vorschaubild

21.05.2014 Daimler Niederlassungen: Belegschaften schockiert von Vorstandsplänen zur Zerschlagung des konzerneigenen Vertriebs

Belegschaften schockiert von Vorstandsplänen zur Zerschlagung des konzerneigenen Vertriebs

  • Belegschaften der Niederlassungen wurden heute auf außerordentlichen Betriebsversammlungen erstmals über die konkreten Vorstandspläne zur Neuorganisation des Vertriebs informiert
  • 36 Teilbetriebe von Niederlassungen und GmbH-Betrieben sollen verkauft werden - betroffen wären über 1500 Daimler-Beschäftigte.
  • Die 33 konzerneigenen Niederlassungen sollen regional in Verbünde zusammengefasst werden. Dies soll zum Abbau von rund 340 Arbeitsplätzen im administrativen Bereich führen.
  • Belegschaften und Betriebsräte zeigten sich auf den Versammlungen schockiert und enttäuscht. Lokale und zentrale Protestaktionen sind geplant.
  • Michael Brecht, Gesamtbetriebsratsvorsitzender: "Zerschlagung ist keine Zukunftsstrategie. Belegschaften und Betriebsräte werden das so nicht akzeptieren. Wir verlangen Veränderungen im Konzept bei denen es nicht nur um Margen, sondern auch um die Menschen geht. Wir brauchen eine langfristige und positive Zukunftsperspektive für die Niederlassungen und ihre Beschäftigten in der Daimler AG!"

Stuttgart. In den 33 konzerneigenen Niederlassungen der Daimler AG fanden heute außerordentliche Betriebsversammlungen statt, um die Belegschaften über das Konzept "Own Retail - Neuausrichtung der Niederlassungen" des Daimler-Vorstands zu informieren. Demnach sollen 36 Teilbetriebe von Niederlassungen und GmbH-Betrieben verkauft werden. In diesen Teilbetrieben und GmbHs arbeiten heute über 1.500 Beschäftigte. Der Verkauf von ganzen Niederlassungen ist bis Ende 2015 durch die Vereinbarung "Zukunftssicherung Niederlassungen" aus dem Jahr 2008 ausgeschlossen - Teilbetriebe können allerdings schon heute verkauft werden. Die Vereinbarung schließt außerdem betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2017 aus. Insgesamt arbeiten in den 33 konzerneigenen Niederlassungen mit 158 Teilbetrieben rund 15.000 Beschäftigte.

In einem ersten Schritt sollen die 33 konzerneigenen Niederlassungen regional in Verbünde zusammengefasst werden. Durch die zentrale oder regionale Bündelung von Verwaltungsfunktionen sollen so weitere rund 340 Arbeitsplätze im administrativen Bereich abgebaut werden. Außerdem soll das neue Vertriebskonzept des Daimler-Vorstands mit dem Titel "Customer Dedication" in den Niederlassungen umgesetzt werden. Die Zuständigkeiten für PKW und Nutzfahrzeuge werden danach strikt getrennt.
Es würden nach den Vorstandsplänen bundesweit 13 Verbünde für den PKW-Vertrieb und 11 Verbünde für den Nutzfahrzeug-Vertrieb entstehen. Weitere drastische Maßnahmen zur Verschlankung des Vertriebsnetzes wurden bereits angekündigt.

Belegschaften und Betriebsräte zeigten sich auf den außerordentlichen Betriebsversammlungen schockiert und enttäuscht, aber auch wütend über die Pläne des Vorstands. In einzelnen Betrieben kam es zu spontanen Protestaktionen. Die Betriebsräte der Niederlassungen und die zuständigen politischen Sekretäre der IG Metall kündigten weitere lokale und zentrale Aktionen und Kundgebungen unter dem Motto "unsere Niederlassung, unsere Arbeit, unsere Zukunft" an.

Michael Brecht, Gesamtbetriebsratsvorsitzender: "Zerschlagung ist keine Zukunftsstrategie. Belegschaften und Betriebsräte werden das so nicht akzeptieren. Wir verlangen Veränderungen im Konzept bei denen es nicht nur um Margen, sondern auch um die Menschen geht. Die Unternehmensleitung muss sich mit uns an den Verhandlungstisch setzen und mit uns die Strategie neu diskutieren. Wir brauchen eine langfristige und positive Zukunftsperspektive für die Niederlassungen und ihre Beschäftigten in der Daimler AG!"

Anhang:

Presseinformation vom 21.05.2014

Presseinformation vom 21.05.2014

Dateityp: PDF document, version 1.3

Dateigröße: 111.17KB

Download

Letzte Änderung: 27.05.2014