Pressemitteilung

IG Metall: Presse

12.05.2021 Rückenwind für Kfz-Tarifrunde im Südwesten

  • Umfrage: Beschäftigte zeigen Arbeitgebern die Rote Karte
  • Verhandlungen beginnen am 18. Mai 2021

Stuttgart. Die Beschäftigten im baden-württembergischen Kfz-Handwerk lassen sich den Angriff der Arbeitgeber auf ihre Arbeitsbedingungen nicht gefallen - das ist das Ergebnis einer aktuellen Blitz-Umfrage der IG Metall unter Autohäusern im Südwesten. Demnach empfindet die überwältigende Mehrheit der Beschäftigten das Verhalten der Arbeitgeber als respektlos gegenüber ihrer Leistung während der Corona-Pandemie. Rund 93 Prozent der Befragten stellen sich somit hinter die Forderungen der IG Metall nach 4 Prozent mehr Geld und einer überproportionalen Erhöhung der Ausbildungsvergütungen, der Möglichkeit zwischen mehr Geld und mehr freier Zeit zu wählen sowie der Fortführung des aktuell geltenden Manteltarifvertrags ohne Verschlechterungen. An der Befragung haben sich rund 2500 Beschäftigte beteiligt.

Ivan Curkovic, Verhandlungsführer der IG Metall in Baden-Württemberg: "Mit ihrem eindeutigen Votum zeigen die Belegschaften den Arbeitgebern die Rote Karte und machen klar, dass sie sich gute Tarifverträge und faire Arbeitsbedingungen nicht einfach wegnehmen lassen. Das verschafft uns bereits zur 1. Tarifverhandlung den nötigen Rückenwind." Zum ersten Mal verhandelt wird in Baden-Württemberg am 18. Mai 2021 in der Filderhalle in Leinfelden-Echterdingen.

Nach der plötzlichen Kündigung wesentlicher Teile des Manteltarifs durch die Arbeitgeber im Frühjahr haben sie mittlerweile zusätzliche Forderungen auf den Tisch gelegt. Demnach sollen die Zuschläge mit wenigen Ausnahmen nur noch 25 Prozent statt wie bisher bis zu 50 Prozent betragen. Zudem sollen Mehrarbeitszuschläge nicht mehr sofort, sondern erst ab der 41. Wochenstunde fällig werden, der Samstag soll regulärer Arbeitstag werden und die nächsten 18 Monate soll es keine Entgelterhöhung geben. Damit wollen die Arbeitgeber nach eigenen Worten die "aktuelle Krise" überwinden.

Curkovic hält das Krisenargument für vorgeschoben, vielmehr gehe es den Arbeitgebern darum, dauerhaft die Arbeitsbedingungen zu verschlechtern: "Wer in einer Krise steckt, dürfte doch mit einem freien Samstag und Mehrarbeitszuschlägen für seine Beschäftigten keine Probleme haben!" Parallel zur 1. Verhandlung am 18. Mai werden Beschäftigte mit Aktionen ihren Unmut kundtun, nach Ablauf des aktuellen Entgelt-Tarifvertrags zum 31. Mai 2021 sind ab 1. Juni zudem Warnstreiks in den Betrieben möglich.

Letzte Änderung: 12.05.2021