26. Mai: Europawahl 2019

IG Metall: Europa. Jetzt aber richtig!

25.05.2019 Du denkst, was in Brüssel und Straßburg beschlossen wird, hat nichts mit dir zu tun? Doch - die Entscheidungen in der EU bestimmen unter anderem auch über deine Arbeit.

Was hat Europa im Arbeitsleben mit mir zu tun?

Die EU begrenzt die Wochenarbeitszeit und hat Ansprüche auf Ruhezeiten, bezahlten Urlaub und Schutzmaßnahmen für Nachtarbeiter/innen ausgebaut. Darüber hinaus müssen die Anfahrtszeit zum Arbeitsort und Rufbereitschaftszeiten als Arbeitszeiten angerechnet werden. Mutterschaftsurlaub, der in Zeiten von Betriebsferien fällt, muss durch zusätzliche Urlaubstage ausgeglichen werden.

Wirst du als Beschäftigte/r, z.B. im Baugewerbe oder in Montage-Berufen, in einem anderen EU-Land eingesetzt, musst du ab 2020 zum gleichen Tarif- bzw. Mindestlohn bezahlt werden wie einheimische Arbeitskräfte. Darüber hinaus wird diese "Entsendung" auf höchstens zwölf Monate (in Ausnahmefällen 18 Monate) begrenzt.

Als EU-Bürger/in musst du nur in einem Mitgliedsstaat Sozialversicherungsbeiträge zahlen. Außerdem werden deine Beitragszeiten in anderen EU-Staaten angerechnet: Wer zum Beispiel nur 20 Jahre in Deutschland rentenversichert war, dafür aber weitere 25 Jahre in Italien gearbeitet hat, kann trotzdem von der "Rente mit 63 nach 45 Beitragsjahren" in Deutschland profitieren.

Europawahl 2019

Deshalb ist es wichtig, am 26. Mai zur Wahl zu gehen. Es gibt für uns Beschäftigte Vieles zu verteidigen und Einiges zu verbessern. In Deutschland mobilisieren die DGB-Gewerkschaften unter dem Motto "Europa. Jetzt aber richtig!" Die IG Metall unterstützt die Kampagne auf allen Ebenen.

Europa. Jetzt aber richtig!"

  • Die Menschen müssen im Mittelpunkt der europäischen Politik stehen. Die sozialen Interessen der Bürgerinnen und Bürger, der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer müssen Vorrang haben vor den Interessen der Unternehmen.
  • Europaweite Standards für gute Arbeitsbedingungen statt Dumping-Wettbewerb zwischen den Mitgliedsstaaten mit prekärer Arbeit und niedrigen Löhnen. Wir brauchen mehr Tarifbindung in ganz Europa und armutsfeste Mindestlöhne in jedem EU-Mitgliedsstaat.
  • Gleiche Chancen für Frauen und Männer. Wir brauchen eine EU-Gleichstellungsstrategie - und zwar mit ganz konkreten Maßnahmen.
  • Wir brauchen ein ambitioniertes Programm für Zukunftsinvestitionen für Europa, das Wachstum, Arbeitsplätze, Bildung, Infrastruktur und Wohlstand für alle sichert und fördert. Die Menschen müssen erleben, dass die EU ihr Leben nachhaltig und konkret verbessert.
  • Die EU muss zum Vorbild für eine faire Globalisierung werden - internationale Standards für Arbeitnehmerrechte, Soziales, Umwelt- und Verbraucherschutz müssen das Geschehen auf den Märkten bestimmen, nicht umgekehrt.

Letzte Änderung: 24.05.2019