Gemeinsam Projekte entwickeln

Die IG Metall vom Betrieb aus denken

24.07.2020 Im Interview: Rainer Sanzi ist Betriebsrat bei Daimler am Standort Sindelfingen. Derzeit wird er im Rahmen des Projekts "IG Metall vom Betrieb aus denken" zum Veränderungspromotor ausgebildet.

Die Arbeitswelt verändert sich grundlegend. Die IG Metall will diesen Wandel im Sinne der Beschäftigten gestalten. Mit dem Projekt "Die IG Metall vom Betrieb aus denken" will die IG Metall sich gemeinsam mit Euch in dieser herausfordernden Zeit auf den Weg machen - und zusammen kraftvoll die Zukunft anpacken. Denn Gewerkschaftsarbeit findet vor allem in den Betrieben statt.

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Die wichtigsten Akteure des Projekts "IG Metall vom Betrieb aus denken" sind dabei die Kolleginnen und Kollegen, die sich als "Veränderungspromotor" engagieren. Zusammen mit den Vertrauensleuten, Betriebsräten, Jugend- und Auszubildendenvertretern, Vertrauenspersonen der Menschen mit Behinderung, aktiven Kollegeninnen und Kollegen, Bevollmächtigten und Betriebsbetreuern sollen Vorschläge zur Verbesserung der gewerkschaftlichen Arbeit vor Ort, im Betrieb, in der Geschäftsstelle entwickelt und umgesetzt werden. Im Mittelpunkt stehen dabei zunächst lokale Veränderungsprojekte, in den Betrieben sowie auch in den Geschäftsstellen.

Im Rahmen des Projekts startete auch eine Interviewreihe mit den teilnehmenden Kolleginnen und Kollegen. Das Interview mit unserem Kollegen Rainer Sanzi, Betriebsrat am Standort Sindelfingen bei Daimler hier:

Rainer, im Rahmen des Projekts "IG Metall vom Betrieb aus denken" lässt Du Dich derzeit zum "Veränderungspromotor" ausbilden. Was, bitteschön, macht ein Veränderungspromotor?
Rainer Sanzi: Lass Dich mal vom Namen nicht abschrecken! Es geht darum, ein Projekt im Betrieb nach vorne zu bringen, es geht darum, etwas Neues auf die Beine zu stellen. Als Veränderungspromotor ist man derjenige, der antreibt, der schaut, dass alles ins Laufen kommt. Dafür bekomme ich von der IG Metall Rüstzeug in die Hand.

Welche Unterstützung bekommst Du?
Sehr viel! Die "Zukunftsreihen" sind so aufgebaut, dass sich theoretische und praktische Phasen immer wieder abwechseln. In den Bildungszentren lernt man agiles Projektmanagement. Man entwirft gemeinsam eine Projektstruktur, plant die einzelnen Schritte - und hat auch Zeit, den Fortgang des Projektes in der Gruppe zu diskutieren und Hindernisse gemeinsam zu reflektieren.

Du bist Betriebsrat bei Daimler in Sindelfingen. Welches Projekt hast Du Dir auf die Fahnen geschrieben?
Moment, Moment, ganz wichtig: Nicht ich alleine habe mir ein Projekt ausgedacht - das haben wir zusammen entwickelt. Mein Team im Betrieb war dabei, natürlich die Geschäftsstelle, natürlich der Ortsvorstand.

Was wollt ihr nun zusammen angehen?
Uns war klar: Wir wollen ein Projekt auflegen, das speziell auf die Angestellten bei uns am Standort ausgerichtet ist. Bei uns in Sindelfingen gibt es rund 40.000 Beschäftigte, etwa die Hälfte von ihnen arbeitet in den indirekten Bereich. Das ist ein enormes Potenzial. Es muss uns gelingen, für die Angestellten sichtbarere Gewerkschaftsarbeit zu machen und sie auch von einer Mitgliedschaft überzeugen.

Wie geht ihr das Projekt konkret an?
Wir wollen von dem Kollegen, der Kollegin wissen: Wie nimmst Du die IG Metall wahr? Wir wollen herausfinden, welche Themen angepackt, welche Hindernisse überwunden, welche Veränderungen eingeleitet werden müssen, um als Organisation interessant zu werden. Auf die Ergebnisse bin ich sehr gespannt.

Quelle: Das Interview erschien so im IGM-Extranet.

Letzte Änderung: 07.11.2020